NICHTS. Was im Leben wichtig ist
NICHTS. Was im Leben wichtig ist – Oberstufentheaterwerkstatt 2020/ 2021
Das Oberstufen-Theaterprojekt 2020/21, was für ein Jahr! Das Stück stand schnell fest: „NICHTS. Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller – und eins können wir an dieser Stelle festhalten, dieses Stück war uns wichtig –, doch dann… Das Schuljahr starteten wir mit Grundlagentraining in einer Gruppe von sieben Schüler*innen, aus der Q1 und der EF, unter Anleitung des Theaterpädagogen und Lehrers Dietrich Hofmann. Wir arbeiteten jeden Dienstag außerhalb der regulären Unterrichtszeiten. Von Sprach- und Improvisationsübungen bis hin zu der Verkörperung von einzelnen Rollen war hier alles dabei.
Die Schüler*innen der Q1, die den Theaterkurs als Projektkurs gewählt hatten, setzten sich parallel dazu schon intensiv mit dem Hintergrund des Stücks auseinander und überlegten sich verschiedene Inszenierungsmöglichkeiten und Rollengestaltungen. Doch nach einem halben Jahr harter Vorarbeit war klar, ein richtiges Theaterstück würde es auch dieses Jahr nicht auf der Bühne geben können.
Die verschärfte Pandemielage machte vernünftiges Arbeiten und Üben unmöglich. Nun ging es darum, Alternativen für das Stück zu finden – die auch in der Distanz über Microsoft Teams erarbeitet werden konnten –, denn ganz wollten wir das Stück und die Arbeit, die wir hineingesteckt hatten, nicht aufgeben.
Die Schüler*innen der Q1 entschlossen sich, das Theaterprojekt zu einem Filmprojekt umzuwandeln. Es sollten nun Ein-Personen-Inszenierungen erarbeitet werden, die nicht länger als 10 Minuten dauern.
Zuerst hatten wir Bedenken, ob das wirklich so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, da wir uns ja das ganze letzte Halbjahr auf eine richtige Bühneninszenierung vorbereitet hatten. Aber es sollte sich zeigen, dass die ganze Vorarbeit nicht umsonst gewesen ist.
In den zwei Projektkurswochen im April und Mai setzten wir uns noch einmal intensiver mit dem Stück auseinander und schufen unsere ganz eigenen Zusammenfassungen und Inszenierungen. Es war viel Arbeit, die Kernaussage des Stückes für den Zuschauer klar und verständlich herauszuarbeiten und das Drehen und Schneiden stellte sich als sehr aufwendig und zeit-intensiv heraus. Wir arbeiteten teils in der Schule, teils zu Hause, immer in Absprache mit den anderen Projektkursteilnehmer*innen und unserem Projektkursleiter Herrn Hofmann, der für uns immer ein offenes Ohr hatte und uns Stative, Mikros und anderes Equipment für das Alternativvorhaben zur Verfügung stellte.
Zum Schluss, nach zwei intensiven Projektwochen, vielen Teams-Besprechungen und unzähligen Stunden Heimarbeit, können wir sagen, dass es zwar schade ist, das Stück nicht aufführen zu können, aber uns diese neue Art der Inszenierung auch viele neue Möglichkeiten eröffnet hat. Durch das Filmprojekt war es uns möglich, das Stück frei nach individuellen Vorstellungen zu gestalten, so konnten wir uns am Ende unsere Projekte und Umsetzungen präsentieren, jeweils mit ganz persönlichen kreativen Ideen.
Des Weiteren gab uns das Projekt die Möglichkeit, sich mit Video- und Ton-Schnitt auseinanderzusetzen und in diesem Bereich neue Fähigkeiten zu erwerben. Wir konnten uns neu ausprobieren und mit neuen Elementen arbeiten, die einem im herkömmlichen Theater nicht zur Verfügung stehen. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Stück in Zukunft noch an unserer Schule auf die Bühne kommt. Videotechnik wird dann mit Sicherheit ein Teil der Bühneninszenierung sein!
Lisa Rother