Besuch einer jüdischen Zeitzeugin
Am Freitag, den 8.11. besuchte Frau Henriette Kretz unseren 10. Jahrgang, aus Anlass des Erinnerns an die Reichspogromnacht am 9.11.1938. Frau Kretz ist Jüdin, sie wurde in der Ukraine geboren und erzählte uns von ihren Erlebnissen als Kind in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Unterschied zu ihren Eltern, Großeltern und fast allen Tanten und Onkeln hat sie die Schoa (Verfolgungen und Ermordungen durch die Nazis) überlebt. Sie musste miterleben, wie ihre Eltern erschossen wurden und alle Kinder aus ihrem kleinen Ort in Polen verschleppt und ermordet wurden. Ihr gelang es mehrfach zu fliehen und von polnischen Menschen versteckt zu werden. Als 8-Jährige fand sie Aufnahme in einem polnischen Waisenhaus, das von Nonnen geführt wurde. Hier konnte sie überleben. Nach dem Krieg wurde sie von ihrem Onkel, ihrem einzigen lebenden Verwandten adoptiert.
Der Vortrag von Frau Kretz ging unter die Haut, vor allem weil sie ihre Geschichte immer aus der Perspektive eines Kindes erzählt hat. Frau Kretz hat mit Humor und Einfühlungsvermögen erzählt. Sie hat sich liebevoll immer wieder an ihre Zuhörer:innen gewandt, wodurch ihre Zuneigung zu Jugendlichen sichtbar wurde. Ihre Botschaft an die Jugend: Wir sind alle Menschen! Wir haben nur den einen Planeten! Lernt aus der Vergangenheit der Alten und gestaltet die Zukunft.
Die Aachener Zeitung hat einen Artikel über diesen Besuch gedruckt (Ausgabe vom Mi., 13.11.2024)